Das Friedrich-Flick-Gymnasium (FFG) wurde am 6.11.2008 in Städtisches Gymnasium Kreuztal (SGK) umbenannt, diese Seite wurde seither nicht mehr aktualisiert.

 

Petitionen an den Bürgermeister zeigen Wirkung

Inzwischen hat nachfolgende Petition Wirkung gezeigt. Denn rund 2000 davon haben Bürgermeister Rudolf Biermann inzwischen erreicht und er hat angekündigt im November (6.11.08, 17 Uhr) oder Dezember 2008 (18.12.08, 17 Uhr) eine Abstimmung herbeiführen zu wollen und sich klar für eine Namensänderung ausgesprochen:

 

"Sehr geehrter Bürgermeister Biermann,
 
seit fast 40 Jahren besteht in ihrer Stadt ein Gymnasium, benannt nach dem deutschen Industriellen Friedrich Flick. Flick war reichster Deutscher, hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und ist u. a. Ehrenbürger ihrer Stadt.
All diese Auszeichnungen können jedoch nicht über die Schattenseiten in Flicks Biografie hinwegtäuschen: Sowohl in der Weimarer Republik als auch in der jungen Bundesrepublik hat er seinen Erfolg dem rücksichtslosen Streben nach Profit zu verdanken. Flick hat die Gewinne eingestrichen, während er Verluste so gut es eben ging auf die Öffentlichkeit abgewälzt hat.
Am schwersten wiegen jedoch seine Taten im „Dritten Reich“: Flick hat die NSDAP mit Spenden unterstützt, hat an der Enteignung jüdischer Unternehmer mitgewirkt, er war Mitglied im Freundeskreis Reichsführer-SS und informiert über KZs und die Kriegspläne Adolf Hitlers, denn er sollte die Nazis mit Waffen und Rüstungsgütern versorgen. Flick hat, wie viele Industrielle, Zwangsarbeiter zu menschenunwürdiger Arbeit gezwungen. Geschätzt wird, dass 10.000 diese Schinderei mit dem Leben bezahlt haben. Über die Zustände und die Todesangst seiner Zwangsarbeiter war er gut informiert. Flick ist nach dem Krieg als Kriegsverbrecher wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden. Seine Schuld hat er nie eingestanden, sich bei seinen Opfern oder ihren Angehörigen nie entschuldigt und sich zeitlebens gegen eine finanzielle Entschädigung gewehrt. All dies ist wissenschaftlich aufgearbeitet und zeigt das Bild eines Mannes, der nicht als Vorbild dienen darf.
Anlässlich ihrer Rede im Israelischen Parlament erklärte Bundeskanzlerin Merkel:
 
„Ich bin zutiefst davon überzeugt: Nur wenn sich Deutschland zu seiner immerwährenden Verantwortung für die moralische Katastrophe in der deutschen Geschichte bekennt, können wir die Zukunft menschlich gestalten. Oder anders gesagt: Menschlichkeit erwächst aus der Verantwortung für die Vergangenheit.“
 
Sehr geehrter Bürgermeister Biermann, auch Kreuztal muss sich zu seiner Verantwortung bekennen. Eine Schule, in der junge Menschen zu kritischen und demokratischen Staatsbürgern erzogen werden sollen, hat den Namen eines echten Vorbilds verdient, nicht den eines gewinnorientierten Opportunisten und Kriegsverbrechers. Dass Flicks Unternehmen diese Schule mitfinanziert haben, ist dabei völlig unerheblich, hier geht es nicht um Geld, sondern um Moral. Flick ist kein Vorbild und so fordere ich Sie auf, sich für eine Umbenennung des städtischen Friedrich-Flick-Gymnasiums stark zu machen!
 
Mit freundlichen Grüßen"

Die Petition als PDF-File
Petition.pdf
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