40 Jahre Gymnasium in Kreuztal - 39 Jahre davon als Friedrich-Flick-Gymnasium, eines als Städtisches Gymnasium Kreuztal - das kann und darf gefeiert werden! Bei dieser Ausgelassenheit darf man natürlich auch die ernsten Dinge des Lebens nicht vergessen. So kam es dann wohl auch dazu, dass Günter Schweizer, "Schulleiter der ersten Stunde", laut Siegener Zeitung in der gestrigen Jubiläumsfeier in der Kreuztaler Stadthalle "an die schwierigen Zeiten der Schulgründung" erinnerte und "nochmals deutlich [machte], wie wesentlich seinerzeit die Spende des einstigen Namensgebers Friedrich Flick für den Ausbau der Kreuztaler Schullandschaft gewesen sei." (siehe auch Westfälische Rundschau vom 10.11.2009)
Es bleibt zu hoffen, dass Günter Schweizer (oder ein anderer, der öffentlich Rede Mächtiger) auch auf die schwierigen Zeiten hingewiesen hat, die all die Sklavenarbeiter in Friedrich Flicks Fabriken durchlebt haben, deren entsetzliche Lage wesentlich durch den einstigen Namensgeber des Kreuztaler Gymnasiums verursacht wurde. Eben jener Flick, der fleißig spendete um die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen, der sich aber Zeitlebens weigerte eben diesen Zwangsarbeitern auch nur eine Mark an Entschädigung zu zahlen. Herr Schweizer hat vermutlich "vergessen" auf diesen Umstand hinzuweisen. Angesichts der Tatsache, dass eine solch überflüssige Bemerkung, offenkundig ohne Widerspruch, am Abend des 9. November 2009 gefallen ist, dem 71. Jahrestag der Reichspogromnacht, ist dies mehr als peinlich. Aus gegebenem Anlass also NDR Extra 3 vom 25.9.2008 mit Günter Schweizer: